Die Black Barons haben ein gewisses Talent dafür, Führungen zu verspielen. Doch letzten Sonntag zeigten sie eindrücklich, dass sie einen Vorsprung auch mehr oder weniger souverän verwalten können.
Im ersten Spiel gegen das zweitplatzierte Niederwil gelang den Wilern ein Traumstart: Mit dem ersten Freistoss aus vielversprechender Position knallte Timon Kobelt den Ball in den Winkel. Fortan entwickelte sich ein zähes Ringen, wobei die Barone leichte Vorteile verzeichnen konnten. Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit wäre zur Pause eine höhere Führung (2:1) drin gelegen.
Nach dem Seitenwechsel wurde es diesbezüglich noch schlimmer. Der sonst so eiskalte Urs Notter sündigte mehrfach im Abschluss. Schliesslich war er dennoch für das 3:1 besorgt. Von da an verwalteten die Wiler geschickt. Niederwil kam zwar nochmals heran, doch dank zwei Empty-Nettern holten sich die Barone einen verdienten 5:2-Sieg.
Schliesslich kam es zum Klassiker gegen die Löwen aus Bürglen. In deren Halle tun sich die Äbtestädter seit jeher schwer. Dieser Trend setzte sich fort, denn die Wiler gingen fahrlässig mit ihren Chancen um. Sie bekundeten aber auch Pech mit mehreren Alluminium-Treffern.
Headcoach Manuel Rebsamen:
«Wir müssen auch mal ein enges Ding nach Hause schaukeln können.»
Auch nach dem Pausentee verpassten es die Barone, den Sack zuzumachen. Sie lagen nur mit einem Tor vorne, als Bürgen plötzlich Powerplay spielen konnte. Doch die Wiler warfen sich in die Schüsse und spielten ein solidarisches Boxplay, was Bürglen zusätzlich zermürbte. In den letzten zehn Minuten drückten die Wiler ununterbrochen auf die Vorentscheidung – vergeblich. Sie mussten bis zum Ende um die wohlverdienten Punkte zittern, wobei das ganz grosse Zittern ausblieb. In Schlussminuten hielten die Barone den Ball vom eigenen Tor fern, ohne selbst mit letzter Entschlossenheit die Offensive zu forcieren. Es reichte zu einem viel umjubelten 6:5-Erfolg gegen den Erzrivalen.
Coach Rebsamen zeigte sich trotz mangelnder Effizienz zufrieden: «Wir müssen auch mal ein enges Ding nach Hause schaukeln können.»