Bündner Doppelsieg am 7.Barone-Cup

Die Barone-Bar schenkt keinen Röteli aus, bei den Hauptgängen sind Capuns Fehlanzeige und in der Kaffeestube sucht man vergebens nach Bündner Nusstorte. Dennoch verwandelten die UHC Bernina Fighters den 7.Barone-Cup – einmal mehr ist man fast geneigt zu sagen – in ein Heimspiel. Die Gäste aus dem Bergkanton eroberten das Wiler Fürstenland im Sturm und gewannen sowohl die Kategorie Herren als auch mixed, letztere bereits zum dritten Mal in Folge. «Wir sind schlicht überwältigt, dass wir gleich in beiden Kategorien triumphiert haben. Vielleicht muss das Gebiet Bündner Herrschaft um die Region Fürstenland erweitert werden», sagt Markus Müller, Coach der Bernina Fighters. Der Wiler, den es aufgrund seiner Tätigkeit als Lokführer bei der Rhätischen Bahn ins Bündnerland verschlagen hat, stellt die Weichen mit seinen Teams jedes Jahr für den Barone-Cup in Richtung Wil.

Jubelnde Bünder: Ein Bild, das am Barone-Cup fast zur Gewohnheit wird.

«Zum Fixpunkt in der Agenda werden»

Nach zwei Jahren coronabedingter Absenz feierte der Barone-Cup sein Comeback. OK-Präsident Rafael Eggenberger zeigte sich erfreut, dass das Turnier endlich wieder durchgeführt werden konnte: «Gemessen an den Lizenzen ist Unihockey im Breitensport hinter Fussball die zweitbeliebteste Sportart der Schweiz. Daher braucht es in der Region Wil ein Plauschturnier, um die Begeisterung aufrechtzuerhalten.» Zwar nahmen mit 20 Teams etwas weniger teil als in den Jahren vor Corona. Dies sei jedoch kein Beinbruch. «Nach zwei Jahren Unterbruch haben wir damit gerechnet. Unser Ziel ist, dass wir mittelfristig ein Fixpunkt in der Agenda der Menschen in der Region Wil sind», sagt Eggenberger.

Die Teams griffen bei ihren Tenüs tief in die Trickkiste.

Es waren also ein paar Mannschaften weniger, dafür sorgten sie für ausgelassene Stimmung. Nicht wenige Teams erschienen in kreativen Kostümen, etwa in Schottenröcken. Auch auf den Zuschauerrängen herrschte reges Treiben: Viele Familienmitglieder und Freunde der Teilnehmenden fanden den Weg in die Wiler Lindenhofhalle. Einziger Stimmungsdämpfer war die Kunde der Niederlage des FC Wil in Aarau. Doch der Bruder von FCW-Captain Philipp Muntwiler, der ebenfalls am Barone-Cup zugegen war, glaubt nach wie vor an eine Spitzenplatzierung in dieser Saison.

Bange Blicke – doch knapp daneben ist bekanntlich auch vorbei.

Packende Finalspiele

Für einmal ging es ja nicht primär um König Fussball. Und der Barone-Cup bot gute Werbung für das Unihockey: So verliefen beide Finalspiele äusserst umkämpft und hochstehend. Bei den Männern musste das Penaltyschiessen über Sieg und Niederlage entscheiden. In der Kategorie mixed machte das einheimische Team Wicki und die starken Mädels gegen die Bernina Fighters einen 1:5 Rückstand wett, um am Ende doch zu unterliegen. Sechs Spieler und Spielerinnen jagen dem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Bündner. Vielleicht kommen die Barone nicht darum herum, nächstes Jahr Röteli ins Sortiment der Barone-Bar aufzunehmen.

Bildergalerie 7.Barone-Cup 2022