Kategorie: Spielberichte

1. Mannschaft: Gemischte Gefühle beim Saisonauftakt

In der ersten Partie war des Gegners Tor oftmals wie vernagelt.

Die Barone sind nicht unbedingt als Schnellstarter bekannt. Und auch zum Auftakt der Saison 2019/20 hatten sie mit Anfangsschwierigkeiten zu kämpfen. Gegen den UHC Elgg verschliefen die Wiler die erste Halbzeit komplett und lagen folgerichtig mit 0:2 im Rückstand. Nach der Pause drehten die Barone auf und dominierten die Partie, doch Elgg führte kurz vor dem Ende noch immer mit 2:3. Es folgten zwei Szenen, die symptomatisch für das Spiel waren: Als die Wiler den Torhüter durch einen vierten Feldspieler ersetzten, vertändelten sie sogleich den Ball, den die Zürcher dankbar zum 2:4 ins leere Tor schoben. Doch die Äbtestädter kamen im Gegenzug wieder auf ein Tor heran und nahmen erneut den Goali raus. Sekunden vor dem Schlusspfiff legte Urs Notter den Ball halb hoch in den Slot, wo Roger Wifpli mit seiner Volley-Abnahme am Pfosten scheiterte. Nicht weniger als vier Alluminium-Treffer hatten die Wiler in Halbzeit zwei zu verzeichnen. Sie scheiterten am eigenen Unvermögen und auch am fehlenden Wettkampfglück.

Lightning never strikes twice – getreu dieser Weisheit sollte der Auftakt in die zweite Partie nicht nochmals in die Hose gehen. Doch diesmal lagen die Barone gar mit 0:3 in Rücklage. Allerdings zeigten sie Moral und verkürzten den Rückstand zum Pausentee bis auf ein Tor. Danach liefen die Wiler zu Hochform auf, als hätten sie einen zusätzlichen Gang gefunden. Besonders der „Captains-Block“ brillierte und schenkte dem Gegner Embrach ein Tor ums andere ein. Doch auch die anderen beiden Wiler Blöcke steigerten sich und trugen zum 11:5-Sieg bei.

Die Gefühle der Protagonisten waren gemischt. Gegen Elgg hätten die Barone nicht verlieren dürfen. Dafür war die Reaktion danach sehr eindrücklich. Grund zum Optimismus lieferten die beiden jungen Neuzuzüge Alex Truniger und Fabrice Schlatter, welche ihr Talent mehrfach aufblitzen liessen.

Damen: Die Baroninnen starten ihre Meisterschaftskarriere

Bei den Baroninnen herrscht ein toller Teamspirit. (Bild: Claudio Furter)

Da war es schon so weit: Nach einem knappen Jahr Vorbereitung nahmen die Baroninnen ihre erste Meisterschaftsrunde in Angriff. Ihr Cheftrainer Valentin Kobelt verpasste das Début, weil er gegenwärtig in Japan weilt. Stefan Obertüfer vertrat ihn.

Natürlich ist ein Saisonauftakt stets unberechenbar. Gerade im Fall der Baroninnen, die noch immer in einem Findungsprozess stecken, wusste niemand so recht, was zu erwarten war. Und der erste Ernstkampf überhaupt sollte für die mutigen Damen resultatmässig hart ausfallen. 1:12 mussten sich die Wilerinnen dem UHC Herisau geschlagen geben.

Allerdings liessen sich Äbtestädterinnen davon nicht entmutigen. In der zweiten Partie wollten sie offensiv mehr Akzente setzen, was ihnen auch gelang. Fünfmal legten sie Zuzwil-Wuppenau ein Ei ins Nest. Allerdings kassierten die Baroninnen erneut zwölf Gegentore, weshalb auch Spiel zwei verloren ging.

Die Wilerinnen sind eine sehr aufgeweckte Truppe. (Bild: Claudio Furter)

Der misslungene Saisonstart wird die Wiler Damen gewiss nicht lange beschäftigen. Zu gut waren dafür ihre Auftritte in der Saisonvorbereitung. Behalten sie ihren tollen Teamgeist bei, werden sicherlich bald die ersten positiven Resultate folgen.

1. Mannschaft: Den Erzrivalen knapp bezwungen

Die Black Barons haben ein gewisses Talent dafür, Führungen zu verspielen. Doch letzten Sonntag zeigten sie eindrücklich, dass sie einen Vorsprung auch mehr oder weniger souverän verwalten können.

Im ersten Spiel gegen das zweitplatzierte Niederwil gelang den Wilern ein Traumstart: Mit dem ersten Freistoss aus vielversprechender Position knallte Timon Kobelt den Ball in den Winkel. Fortan entwickelte sich ein zähes Ringen, wobei die Barone leichte Vorteile verzeichnen konnten. Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit wäre zur Pause eine höhere Führung (2:1) drin gelegen.

Nach dem Seitenwechsel wurde es diesbezüglich noch schlimmer. Der sonst so eiskalte Urs Notter sündigte mehrfach im Abschluss. Schliesslich war er dennoch für das 3:1 besorgt. Von da an verwalteten die Wiler geschickt. Niederwil kam zwar nochmals heran, doch dank zwei Empty-Nettern holten sich die Barone einen verdienten 5:2-Sieg.

In der Garderobe gab es Grund zum Feiern.

Schliesslich kam es zum Klassiker gegen die Löwen aus Bürglen. In deren Halle tun sich die Äbtestädter seit jeher schwer. Dieser Trend setzte sich fort, denn die Wiler gingen fahrlässig mit ihren Chancen um. Sie bekundeten aber auch Pech mit mehreren Alluminium-Treffern.

Headcoach Manuel Rebsamen:

«Wir müssen auch mal ein enges Ding nach Hause schaukeln können.»

Auch nach dem Pausentee verpassten es die Barone, den Sack zuzumachen. Sie lagen nur mit einem Tor vorne, als Bürgen plötzlich Powerplay spielen konnte. Doch die Wiler warfen sich in die Schüsse und spielten ein solidarisches Boxplay, was Bürglen zusätzlich zermürbte. In den letzten zehn Minuten drückten die Wiler ununterbrochen auf die Vorentscheidung – vergeblich. Sie mussten bis zum Ende um die wohlverdienten Punkte zittern, wobei das ganz grosse Zittern ausblieb. In Schlussminuten hielten die Barone den Ball vom eigenen Tor fern, ohne selbst mit letzter Entschlossenheit die Offensive zu forcieren. Es reichte zu einem viel umjubelten 6:5-Erfolg gegen den Erzrivalen.

Coach Rebsamen zeigte sich trotz mangelnder Effizienz zufrieden: «Wir müssen auch mal ein enges Ding nach Hause schaukeln können.»

1. Mannschaft: Den Leader in dessen Halle demontiert

Nachdem der UHC Black Barons Wil dem Leader Hinwil-Tann schon in der letzten Runde ein Bein gestellt hatte, bezwangen sie diesen nun erneut. In der ersten Halbzeit spielten die Wiler den Tabellenführer richtiggehend an die Wand. Mit 5:0 zogen sie davon und zermürbten Hinwil-Tann mit aufsässigem Spiel. Stephan Schenk, der sein Meisterschafts-Debut im Dress der Barone feierte, brillierte in der ersten Halbzeit besonders.

Captain Lindenmann traf gegen Hinwil-Tann gleich doppelt.

Dass Hinwil-Tann vor der Pause noch auf 2:5 herankam, vermochte die starke Leistung der Wiler nicht zu schmälern. Nach dem Seitenwechsel blieben die Äbtestädter ruhig und hielten den Leader stets auf Abstand. Roger Wipfli traf Mitte der zweiten Halbzeit per Backhand sehenswert ins hohe Eck und machte die letzten Hoffnungen des Leaders auf eine Wende zunichte. Am Ende lautete das Verdikt 9:3 zugunsten der Wiler, die mit dieser Leitung den Tabellenführer in dessen eigener Halle demontierten.

Es gab viel Grund zum Abklatschen.

Auch im Spiel gegen das zweitplatzierte UHU St.Gallen sorgten die Barone früh für klare Verhältnisse. In dieser Partie machten die Wiler gar das Stängeli perfekt und besiegten den Kontrahenten aus der Kantonshauptstadt mit 10:3. Seit sechs Spielen sind die Black Barons nun unbesiegt. Hält die Serie an, dürfen sie sich trotz der verkorksten Hinrunde Hoffnungen auf einen Spitzenplatz machen.

1. Mannschaft: Barone als Stehaufmännchen

Der UHC Black Barons Wil stellt Leader Hinwil-Tann ein Bein schlägt diesen in einer umkämpften Partie mit 6:5. Dabei bewiesen die Wiler eindrücklich ihre Moral. Nach zehn Minuten sahen sich die Barone trotz Chancenplus mit 0:2 im Rückstand. Allerdings konnten sie den Schwung des Anschlusstreffers, der kurz vor der Pause fiel, mitnehmen, und zerzausten den Leader nach dem Seitenwechsel geradezu. Marco Bonagura und Tobias Spirig gelangen zwei sehenswerte Tore – Bonagura verwandelte direkt aus der Luft, Spirig traf per Drehschuss ins Lattenkreuz. Zwischenzeitlich führten die Äbtestädter mit 5:2.

Josua Suter (Nr. 5) war gegen Hinwil-Tann der gefeierte Mann.

Hinwil-Tann, im Stolz verletzt, drehte nochmals auf und kam bis auf ein Tor heran. 50 Sekunden vor Schluss ersetzten sie den Torhüter durch einen zusätzlichen Feldspieler und belohnten ihren Mut mit dem Ausgleich. Doch erneut liessen sich die Wiler nicht unterkriegen und es war Hattrick-Schütze Josua Suter, der 20 Sekunden nach dem Ausgleich per Buebetrickli den Siegtreffer erzielte und die Bank der Wiler in Ekstase versetzte.

Josua Suters Schüsse waren nicht aufzuhalten.

Schon in der ersten Partie gegen Teufen-Bühler hatten die Barone die Stehaufmännchen gemimt. Kurz vor dem Ende kassierten die Wiler eine Zweiminuten-Strafe. Doch sie vollbrachten das Kunststück, das Spiel in Unterzahl noch zum 4:4 auszugleichen. Das Remis war etwas glücklich, denn ohne einen starken Aaron Baumann im Wiler Tor und bei besserer Chancenverwertung des Gegners wäre das Spiel verloren gegangen. So aber sind die Barone seit vier Spielen ungeschlagen.